Es ist nun genau ein Jahr her, dass wir live in Uganda an der „Ewaldi community school“ waren. Als wir 2021 mit einer kleinen Gruppe von 5 Personen die Schule besuchten, befand sich das Land Uganda noch im weltweit längsten schulischen Corona Lockdown. Zwei Jahre konnte kein Kind aufgrund der Coronamaßnahmen die Schule besuchen und als wir vor einem Jahr das Schulgelände betraten standen alle Gebäude leer und es war unheimlich die stillen Schulhöfe und Klassen zu betreten, wo normalerweise über 400 Kinder fröhlich spielen, lernen und lachen. Das Land und die Bevölkerung waren gezeichnet von den strikten Maßnahmen, die während der Pandemie galten. Heute nach einem Jahr ist vieles so anders.
In den Herbstferien waren wir wieder zu Besuch im Projekt, diesmal mit einer Gruppe von 21 freiwillige Helfer und engagierte Menschen aus Bocholt und Umgebung. Wir wollten Neues über die Schule erfahren und vor allem ganz konkret helfen. Fast ein halbes Jahr planten wir das Vorhaben in der Projektgruppe. Schnell war klar, dass die Kompetenz der Gruppe u.a. in der gesundheitlichen Fürsorge liegt, weshalb wir in Absprache mit den ugandischen Partnern ein mobiles Hospital planten. Für die Menschen in der Umgebung der Schule sollte dieses ein Segen sein, denn in dem gebeutelten Land bedeutet krank sein oftmals keine Hilfe zu bekommen. Das nächste Krankenhaus liegt weit entfernt und oft scheitert es daran, dass das Kleingeld bereits für den Krankentransport fehlt und Behandlungen kaum bezahlbar sind.
Durch Spenden konnten wir medinische Geräte und Medikamente organisieren. Bei unserer Ankunft standen bereits die vier großen Zelte auf dem Schulgelände. Dr. Wissing aus Bocholt und Dr. Middi aus Uganda leiteten den Einsatz und wurden unterstützt von deutschen und ugandischen Fachkräften, wie Grace Nasimbra, eines unserer ersten Patenkinder, die inzwischen durch die Unterstützung eines Gemeindemitgliedes zur Krankenschwester ausgebildet wurde. Die Herausforderungen waren groß, denn am ersten Tag sollten 400 unserer Schulkinder untersucht werden und am zweiten Tag kamen von Nah und Fern über 500 kranke Menschen. Diese hätten ohne das Projekt keine Chance auf medizinische Hilfe gehabt, wie die 107 jährige, die mit ihrer Nichte einige Kilometer auf Krücken zum Camp gekommen war, um ihr offenes Bein heilen zu lassen.
Gerade nach der Coronazeit haben wir gemerkt, dass wir, um die Kinder in der Bildung zu stärken, auch die Familien, Betreuer, das Umfeld der Kinder unterstützen müssen, um nachhaltig zu wirken. So gelang es uns auch in diesem Jahr durch Mitglieder des Lions Clubs den Gedanken einer Kaffeegenossenschaft voranzubringen, die Kleinbauern unterstützen soll ihren angebauten Kaffee zu fairen Preisen abnehmen. Die Schule unterstützen konnte auch das Sozialprojekt der GESA Rhede, „Helping Hands“, bei dem die SchülerInnen durch selbst erarbeitete Spenden für die Bestuhlung des von SAF Tepasse gespendeten Essaals sorgten. Eine Gruppe kümmerte sich um das Thema Frauenhygiene und Jessi und Markus Wolters drehten einen Film, der demnächst in Schulen und auf der Homepage gezeigt werden kann.
Doch letztlich war das Entscheidende, dass wir wahrnehmen konnten, dass es den Kindern an der Schule gut geht. Wir konnten in viele glückliche Gesichter schauen und gute Gespräche führen. Wir haben gemerkt, hier an der Ewaldi Community School haben sie einen geschützten Raum, denn um sie herum bleibt die Krise. Nach Corona hat der Krieg in der Ukraine die Kosten für das Leben so in die Höhe getrieben, dass inzwischen viele Menschen Hunger leiden. Wenn man bedenkt, dass ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb nicht mehr als 90 Euro im Jahr erwirtschaftet und die Kosten für Öl, Mehl, Seife und Haushaltsartikel sich fast verdreifacht haben, kann man sich die Not vorstellen.
Bildung bleibt der Schlüssel zu einer hoffnungsvollen Zukunft und so wollen wir auch weiter durch Schulpatenschaften und konkrete Unterstützung den Kindern und der Bevölkerung helfen. Was momentan am meisten fehlt sind Matratzen für die Schlafplätze der Kinder. Nach der Zeit im Lockdown sind viele Kinder mit verschimmelten oder zerbröckelten Schaumstoffmatratzen zurück an die Schule gekommen. Für eine Spende von 60,- Euro können wir den Kindern neue Matratzen kaufen und ermöglichen, dass sie gesund schlafen können oder überhaupt zurück an die Schule kommen. Spenden können Sie unter dem Verwendungszweck „Matratzen“ oder ohne Verwendungszweck auf das Konto Kirchengemeinde St. Josef, IBAN DE 33 4286 0003 0005 5909 06 Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage www.uganda-ewaldi.de auf Instagram #uganda_ewaldi. Mit freundlichen im Advent und Dank für die Unterstützung im Namen des Eine Welt Kreises André Bösing