Kompost aus der Öko-Toilette

Bocholter bereiten neues Entwicklungsprojekt für die Ewaldi Community School in Uganda vor
Von Theo Theissen (übernommen vom BBV)

Andre Bösing (2. von rechts) erläutert, wie die Trenntoiletten funktionieren. Ein Dutzend dieser ökologischenToiletten,deren Inhalt zu Dünger verarbeitet werden kann, sollen in der Ewaldi Community School in Uganda installiert werden.

Zwölf sogenannte Trenntoiletten wollen Andre Bösing und 22 weitere Bocholter im Oktober für die Schüler der Ewaldi Community School in Uganda installieren. Zusammen mit Ingenieuren, die die ökologisch nutzbare Toilette entwickeln, trafen sich die Bocholter in der Firma Tekloth, um noch einmal die Konstruktionspläne durchzusprechen. An dem Treffen nahmen auch Steven und Annet Sango teil, die das von der Bocholter Kirchengemeinde Ss. Ewaldi unterstützte Waisenkinderprojekt in Uganda leiten.

In den Trenntoiletten werden Urin und Fäkalien getrennt gesammelt. Nach jedem Toilettengang wird Asche eingestreut. In der Hitze trocknen die Ausscheidungen und können so nach sechs Monaten als Kompost verwendet werden. Urin soll ebenfalls als nährstoffreicher Dünger auf den Feldern genutzt werden.

Ein von der Initiative „Ingenieure ohne Grenzen“ entwickelter Prototyp einer solchen Öko-Toilette wurde bereits in Kamerun mit Erfolg eingesetzt. Die WCs, die in Uganda aufgebaut werden sollen, seien Weiterentwicklungen, an denen seit neun Monaten gearbeitet werde, sagt Andre Bösing.

Die Trenntoiletten werden in Einheiten von jeweils vier WCs gebaut. „Unsere Schule im Nakaseke-Distrikt hat zurzeit 285 Schüler. Deshalb werden wir dort erst einmal vier Einheiten bauen, von denen jede etwa 6000 Euro kostet“, sagt Andre Bösing. Mit den Vorarbeiten soll schon bald begonnen wer¬den. Die alten Schultoiletten werden‘ abgerissen und der Boden für den Bau der neu¬en WCs vorbereitet. Im Ok¬tober wollen die Bocholter die neuen Toiletten bauen.
„Während sich die Männer dann um den Bau kümmern, betreiben die Frauen Aufklärungsarbeit und erklären den Kindern, wie die Toiletten funktionieren“ sagt Bösing. Denn beim Gebrauch der „stillen Örtchen“ gebe es einiges zu beachten.
Zudem werden die Bocholter bei ihrem Besuch in Nakaseke zusammen mit den Kindern und Lehrern der Ewaldi Community School auch einiges zu feiern haben. Der neue Anbau mit Schlafsaal, die Schulaula, die neue Koch- und Nähschule sowie das Volontärshaus und die Lehrer-Wohnungen sollen festlich eingeweiht werden. „All das ist in den vergangenen Jahren neu entstanden. Wir hatten aber bisher noch keine Gelegenheit, die neuen Räume offiziell einzuweihen“, sagt Bösing.