Barbara Loy absolviert Sozialen Friedensdienst in Uganda: Chance auf Bildung und Zukunft

Die 18-jährige Bösensellerin Barbara Loy arbeitet als Freiwillige des Bistum Münsters an einer Grundschule in Uganda. Im Rahmen ihres einjährigen Sozialen Friedensdienst unterrichtet sie Kindern, die meist aus armen Verhältnissen kommen, in den Fächern Schreiben und Zeichnen.

Die 18-jährige Bösensellerin Barbara Loy engagiert sich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Friedensdienstes in einem Entwicklungshilfeprojekt in Uganda. Über ihre Arbeit und ihre Erfahrungen berichtet sie im Folgenden für die Westfälischen Nachrichten:

Ein Jahr lang in Uganda leben und arbeiten, hieß es für mich, als ich mich Ende Juli auf den Weg nach Ostafrika machte. Als eine von 27 jungen Erwachsenen, die in diesem Jahr einen Freiwilligen Sozialen Friedensdienst über das Bistum Münster absolvieren, war mein Ziel das District Nakaseke nahe Ugandas Hauptstadt Kampala. Dort arbeite ich an einer Schule, der „Ewaldi community school“.

Hierbei handelt es sich um eine Grundschule mit den Klassen eins bis sieben und eine Vorschule mit drei Jahrgängen. Die Kinder, die meist aus armen Verhältnissen kommen, werden durch Patenschaften aus Deutschland finanziert und erhalten so die Chance auf Bildung und vor allem eine Perspektive für ihre Zukunft. So besuchen heute rund 350 Kinder die Schule, von denen 106 die Schule als Internat nutzen.

Entstanden ist diese Idee vor vielen Jahren aus einer Freundschaft heraus, zwischen André Bösings, Schulseelsorger am Bischöflichen St.-Josef-Gymnasium in Bocholt, und dem ugandischen Sozialarbeiter Stephen Sango. Seitdem ist das Projekt nicht zuletzt durch Unterstützung mit Spenden und dem Einsatz des „Eine Welt Kreises“ der St. Josef-Gemeinde in Bocholt stetig gewachsen. Heute gehören auch noch eine Aula, der Schlafsaal der Kinder, die Lehrerwohnungen und das Gästehaus, in dem die Volontäre untergebracht sind, zum Gebäudekomplex der Schule.

Seit einem Jahr besteht die Möglichkeit als Freiwillige des Bistum Münsters an der Schule zu arbeiten. Und so sind mein Mitfreiwilliger Joshua Krause aus Bevergern und ich das zweite Freiwilligen-Team vor Ort.

Daher hatten wir bei der Wahl unserer Tätigkeit viele Freiräume und konnten uns ganz nach unseren Vorlieben in das Projekt integrieren. Während Joshua sich entschied, in der vierten Klasse Mathematik und Sachkunde zu unterrichten, hat es mich zu den jüngeren Kindern in der Vorschule gezogen.

Die Vorschule besteht aus drei Klassen, der „Baby-Class“, der „Middle-Class“ und der „Top-Class“. Die Kinder sind drei bis sechs Jahre alt. Dort unterrichte ich die Fächer Schreiben und Zeichnen. Mit bis zu 34 Kindern in einer Klasse stellen sich einige Herausforderungen. Daher versuche ich den Unterricht so zu gestalten, dass die Kinder nicht nur still sitzen müssen, sondern auch die Möglichkeit haben, spielerisch zu lernen und sich einzubringen.

Möglichkeit zum Spielen – auch hier kommen wir als Volontäre zum Zug. Nachmittags haben die jüngeren Kinder Freizeit, und wir können gemeinsam mit ihnen malen, basteln oder Ball spielen. Da wir mitten auf dem Gelände wohnen, sind wir direkt in das Geschehen an der Schule eingebunden und können uns immer wieder unter die Kinder und Mitarbeiter in der Schule mischen.

Mittlerweile neigt sich das Schuljahr dem Ende zu. Im Dezember beginnen die großen Ferien. Wir nutzen die Zeit, um das Land näher kennen zu lernen und zu reisen. Im Januar wird es ein Seminar für alle Freiwilligen des Bistum Münsters geben, bei dem wir unsere bisherigen Erfahrungen reflektieren und neue Impulse für die zweite Hälfte unseres Dienstes setzen